Nancy Salchow, 1981 geboren, arbeitet von Kindesbeinen an an eigenen Romanprojekten, wagte sich allerdings erst 2011 mit ihren Werken an die Öffentlichkeit und stellte Leseproben ihrer Manuskripte auf Neobooks ein, der Autorenplattform der Verlagsgruppe Droemer Knaur. Wenn sie nicht gerade an einem Manuskript arbeitet, ist sie als Sängerin sowie Songtexterin in eigenen musikalischen Projekten aktiv.
Nancy Salchow - "Das Sonnenblumenhaus"
Seit wann schreibst du und in welchem Genre bist du unterwegs?
Es ist schwer zu sagen, weil ich mich nicht erinnern kann, jemals NICHT geschrieben zu haben. Das war einfach schon immer so sehr ein Teil von mir, dass es kein wirkliches VORHER gab. So ähnlich wie bei Kindern, die besonders gut schwimmen können oder gern malen. Das ist einfach da und niemand weiß genau, seit wann.
Was ich allerdings sagen kann, ist, dass ich bereits als Grundschulkind vor der Klasse stand und mir Geschichten ausgedacht habe. Mein Problem war damals allerdings noch, dass ich mir diese Kindergeschichten während des Erzählens ausgedacht habe und im Eifer des Gefechts beim Erzählen schon wieder vergessen habe, dass die Handlung nicht mehr viel mit dem Titel gemeinsam hatte. Aber wenigstens sorgte das für viel Gelächter. Seltsam, dass ich ausgerechnet das noch weiß – und dass es in der Geschichte eigentlich um eine Kuh ging.
So mit elf, zwölf Jahren habe ich dann auch viele Gedichte geschrieben. Im selben Alter ging es auch mit meinen richtigen langen Geschichten los, damals auch noch mit selbstgezeichneten Bildern.
Was das Genre betrifft: Da bin ich größtenteils in der Frauenunterhaltung und im Bereich „Familiengeheimnisse“ unterwegs.
Wann hast du deinen ersten Roman bei neobooks eingestellt?
Mitglied bin ich seit dem 21. Januar 2011 (damals noch unter meinem Spaß-Pseudonym Novalee Namenlos), und zur selben Zeit ging auch meine erste Geschichte online: Das war „Schlaflos in Tofuwürstchen“, heute unter dem Namen „Tofuküsse“ bekannt.
Wie hast du damals für deinen ersten Roman Marketing gemacht?
Meine erste Veröffentlichung war mein Dialogroman „Herzliche Restgrüße“, der im Zuge meines Gewinns beim damals vierteljährlichen Wettbewerbs auf Neobooks bei Knaur eBook erschien. Damals dachte ich noch: Wow, jetzt geht’s los! Mein erster Vertrag – der Ruhm ist zum Greifen nah.
Rückblickend denke ich heute natürlich: wie naiv. Aber ich bin auch froh, dass ich so naiv war, denn wäre ich es nicht gewesen, wäre ich beim Marketing vermutlich nicht mit so viel Ehrgeiz und Optimismus an die Sache gegangen und hätte womöglich einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Denn auch wenn sich mein erster Roman nicht so gut verkaufte, wie ich es mir erhofft hatte, so hätte es ohne ihn niemals meine ersten Versuche im Selfpublishing gegeben, die kurz darauf folgten und dafür sorgten, dass ich mir damals einen Namen in der SP-Szene machen und erste richtige Erfolge verzeichnen konnte.
Ich habe damals viel gemacht, um auf mein Debüt aufmerksam zu machen und ich glaube, dass ich teilweise auch lästig war. ;-) Freundschaftsanfragen auf Facebook an Lesebegeisterte, denen ich mein Buch per PN vorgestellt habe zum Beispiel. Aber ich habe auch viele Blogs angeschrieben, meine Webseite gepflegt, die Leser auf Facebook an meinem jungen Autorenleben teilhaben lassen.
Mein Vorteil war, dass zu der Zeit damals (Herbst 2011) noch nicht so viele Selfpublisher unterwegs waren wie heute. Damals gab es noch viel mehr Veröffentlichungen mit grauenvollen Buchcovern und eben grundsätzlich viel weniger Konkurrenz. Dadurch, dass ich auch beim Gestalten meiner eigenen Cover eine kreative Hand habe, stachen meine Titelbilder vermutlich zu der Zeit noch hervor und es war leichter, in der Masse aufzufallen. Heute gibt es so unzählige talentierte Kollegen mit professionell gestalteten Covern, die teilweise sogar von Agenturen erstellt wurden. Da bin ich nur noch eine von ganz vielen.
Wie sind die Lektoren über neobooks auf dich aufmerksam geworden?
Ich glaube, dass es auffällig war, dass ich auch bei der Covergestaltung kreativ war und gleich mehrere Leseproben einstellte. Das lockte viele Leser an und bescherte mir meist gute Rezensionen. So fiel ich auch dem Lektorat auf und noch vor Ende des Wettbewerbs, in dem ich unter den Top 10 stand, meldete sich Eliane Wurzer bei mir. Ein Telefonat, das ich niemals vergessen werde.
Welchen Tipp hast du für Autoren, die vom Lektorat entdeckt werden wollen?
Sorgt für einen eigenen Stil und achtet besonders auf euer Aushängeschild: Das Buchcover. Ich denke, wenn das gut ist und der Kurztext eures Werkes fesselnd, ist der Rest die halbe Miete. Hat man ein Händchen für diese beiden Dinge, kann der Rest nicht sooo schlecht sein.
Arbeitest du bereits an weiteren Projekten?
Ich habe kürzlich „Das Sonnenblumenhaus“ fertiggeschrieben, das jetzt als eBook bei Feelings und ab 1. Juni als Taschenbuch bei Knaur erscheinen wird.
Ein weiteres Projekt ist ein autobiografischer Roman, der voraussichtlich im nächsten Jahr als Taschenbuch bei HEYNE erscheinen wird.
Derzeit arbeite ich außerdem an meinem Roman „Zwei vom selben Herzschlag“, eine traurig-schöne Liebesgeschichte über eine verbotene Liebe.
Dürfen wir mit diesen im Self-Publishing oder im Verlag rechnen?
„Zwei vom selben Herzschlag“ erscheint im Self-Publishing. Ich liebe die Mischung aus Self-Publishing und Verlag.
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